Wichita/USA - Eine 35-jährige Frau ist nach Polizeiangaben zwei Jahre
lang auf der Toilette ihres Freundes gesessen - und war letztendlich
mit dem Sitz verwachsen. Sie habe unter einer Phobie gelitten und das
Bad deswegen nicht mehr verlassen wollen, erklärte ihr Freund. Trotzdem
hätte das Paar weiterhin eine normale Beziehung geführt, die sich eben
nur mehr im Badezimmer abgespielte.
Haut war bereits um den Sitz herum gewachsen
Polizisten
mussten den Sitz schließlich abschrauben um die Frau in eine Klinik zu
bringen, wo sie operativ von dem Sitz getrennt werden musste. "Es ist
kaum zu beschreiben, es war unvorstellbar. Sie war nicht angeklebt und
sie war auch nicht an die Klobrille gebunden. Offenbar war die Haut der
Frau bereits um den Sitz herum gewachsen, erklärte Polizist Bryan
Whipple. "Ich habe immer noch Schwierigkeiten, es zu begreifen",
erklärte ein anderer Beamter. "Die Frau saß mit heruntergelassener Hose
auf dem Toilettensitz. Sie sagte, dass sie keine Hilfe brauche, dass es
ihr gut gehe, und dass sie nicht weggehen wolle. Schließlich konnten
wir sie aber überzeugen, dass es besser sei, wenn wir sie in eine
Klinik bringen."
"Vielleicht morgen"
Die Polizei wurde am
27. Februar vom Freund der Frau angerufen. "Er sagte nur, dass
irgendetwas mit seiner Freundin nicht stimme", erinnerte sich Whipple.
Der Freund habe sie auch täglich mit Nahrung und Wasser versorgt und
sie jeden Tag gefragt, ob sie nicht aus dem Bad kommen wolle. "Ihre
Antwort war aber immer: 'Vielleicht morgen'. Zum Glück hatte das Haus
ein zweites Badezimmer, dass der Freund benutzen konnte", erklärte der
Polizist.
Sie blieb immer etwas länger im Bad
Angefangen
habe alles damit, die Frau jeden Tag etwas länger im Badezimmer blieb.
Irgendwann habe sie sich dann anscheinend entschieden, den Raum nicht
mehr zu verlassen. "Der Raum erschien ihr als sicherer Ort", erklärte
ihr Freund. Ende Februar habe seine Freundin dann plötzlich so gewirkt,
als ob sie nicht ganz bei sich wäre, und er entschied sich, die Polizei
zu rufen. "Ich hätte früher Hilfe für sie holen sollen, das gebe ich
zu. Aber nach einer Weile gewöhnt man sich irgendwie daran", erklärte
er. "Ich lebe immerhin schon 16 Jahre mit meiner Freundin zusammen und
weiß dass sie sich manchmal eigenartig verhält."
Dauerhafte Schäden
Nach
Angaben ihres Freundes war sie sich gar nicht bewusst, dass sie
mittlerweile gar kein Gefühl mehr in ihren Beinen hatte. Eine Infektion
habe ihre Nerven geschädigt. Möglicherweise muss die Frau in Zukunft
daerhaft im Rollstuhl verbringen. Ihr Freund will sich auch nach ihrer
Entlassung aus dem Krankenhaus weiter um sie kümmern. Die Behörden
prüfen unterdessen, ob ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann
eingeleitet wird.
Schwere Kindheit
Ein Nachbar
berichtete, die Frau habe eine schwere Kindheit gehabt. Ihre Mutter sei
früh gestorben, und sie wurde viel geschlagen, die meiste Zeit über
wurde sie im Haus festgehalten. (APA)
You made my day!