Radsport

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    • Ich fahre selber Rennrad und finde die Sportart genial.

      Ich liebe auch die großen Klassiker, wie die Rundfahrten, Paris-Roubaix, Flandern-Rundfahrt etc.

      Früher konnte ich mir die Primavera oder auch Paris-Roubaix von vorne bis hinten ansehen, ohne es einen Moment langweilig zu finden. Und während ich die Strecken selbst immer noch toll finde, ertrage ich es nicht mehr, 150 Leuten zuzusehen, die alle voll sind bis Oberkante Unterlippe.

      Insofern hoffe ich inständig auf eine Verurteilung von Di Luca. Der ist mir schon seit Jahren suspekt. Schon seit dem ersten Giro, den er als Klassikerspezialist unfassbar gut gefahren ist. Das stinkt.

      Aber es betrifft natürlich nicht nur ihn. Wenn ich Contador sehe, muss ich :kotzen: Ich war lange Zeit Basso-Fan, aber der hat bei CSC auch einen „unauffälligen“ Qualitätssprung gemacht. Mit Motivation kennt sich der Bjarne halt aus. Oder Valverde: Der darf nur noch fahren, weil die spanischen Ermittler die Karriere ihres größten Talents offensichtlich nicht gefährden wollten. Es hat gar keinen Sinn, hier jetzt noch groß Namen aufzuzählen, sind eh zu viele.

      Am Ende werden diejenigen lebenslang gesperrt, die gestehen und die Ermittler unterstützen. Die werden nämlich von keinem Team mehr engagiert. :haudrauf:

      Fazit: Der Rennradsport ist einer der schönsten überhaupt und man kann mal so richtig gegen den inneren Schweinehund kämpfen, aber das Profisegment ist nicht zu ertragen. Hoffentlich kommt nie ans Licht, wie viel im Fußball gedopt wird :nervoes:
      Lazie? No Grazie!
    • Ich meine das ist überall so. Der Körper ist einfach nicht auf Hochleistungssport über Jahre hinweg ausgelegt. Abgsehen davon gewinnt nunmal nur der beste und das geht eben nicht ohne Doping. Sei es beim Radsport oder beim Schießen.
      Der Radsport hat aufgrund seiner Geschichte schon immer eine sehr nahe Verbindung zum Doping. In den Pionierjahren des Profisports fuhren die Radfahrer Rennen wie St.Petersburg - Köln oder Paris-Brest-Paris. Bwerbe, die 60 Stunden und mehr am Stück dauerten, 6-Tage Rennen war wirklich sechs Tage Rennen und so ging man sofort dazu über für diese Rennen eben die entsprechende Präparation zu treffen. Die meisten Radprofis kämpften im 1. Weltkrieg an der Front und brachten, wenn sie überlebten, das Morphium und andere Schmerzmittel mit in den Sport. Im 2. Weltkrieg wurde massiv mit Amphetaminen gearbeitet. auch die kamen in den Sport und prägten die Jahre 50 bis 70. Das ist der eine Teil.
      Der zweite Teil ist das Know-How. Jeder halbwegs erfolgreiche Radprofi versucht nach seiner aktiven Karriere irgendwie in dieser Familie zu bleiben und etwas zu tun von dem er etwas versteht. Also arbeiten viele als sportlicher Leiter oder Teamchef und geben ihr Wissen und eben auch ihre Pratiken weiter. Dieser Prozess ist inzwischen komplett mit dem Sport verwachsen und nicht zu lösen. Daher muss ich mich zumindest auch nicht aufregen oder wundern oder ähnliches.
    • Lupetto schrieb:

      Ich meine das ist überall so. Der Körper ist einfach nicht auf Hochleistungssport über Jahre hinweg ausgelegt.

      Das ist nun nichts Neues.

      Lupetto schrieb:

      Abgsehen davon gewinnt nunmal nur der beste und das geht eben nicht ohne Doping. Sei es beim Radsport oder beim Schießen.

      Ohne Doping gäbe es keinen Besten oder wie darf ich das verstehen? Mir ist übrigens klar, dass „dopingfrei“ unrealistisch ist.

      Lupetto schrieb:

      Dieser Prozess ist inzwischen komplett mit dem Sport verwachsen und nicht zu lösen. Daher muss ich mich zumindest auch nicht aufregen oder wundern oder ähnliches.
      Das ist aber das, was den Radsport für viele Menschen zunehmend unattraktiv werden lässt. Und wer eine Sportart nicht im Elfenbeinturm betreiben, sondern damit Geld verdienen möchte, der kann sich nicht auf so einen Standpunkt zurückziehen. In Spanien und Italien möglicherweise schon, mag sein …

      Und trotz der Tatsache, dass der Radsport seit seinen frühen Jahren dopingaffin ist (Danke übrigens für die Informationen zum Thema Krieg + Sport!) ist der Anteil, den die Chemie am Erfolg einzelner Athleten hat, in den letzten 30–40 Jahren sehr stark angestiegen. Was z.B. ein Contador sowohl am Berg als auch im Zeitfahren zu leisten im Stande ist, erscheint mir absurd (v.a. wenn man bedenkt, dass die in der Presse herangezogenen Vergleichsgrößen natürlich auch systematisch gedopt sind/waren).

      Im Übrigen habe ich mich weder gewundert noch aufgeregt, mir war es irgendwann einfach zu blöd geworden und ich habe die Konsequenzen daraus gezogen. Deshalb muss ich aber nicht mit der Meinung d’accord gehen, dass Di Luca trotz zweier positiver Cera-Proben frei zu sprechen sei.
      Lazie? No Grazie!
    • Hier auch noch ein "Fan" :)

      Fahr hobbymäßig auch selber (aber nicht viel). Ich mag mich gar nicht mehr groß über das Thema "Doping" unterhalten. Ihr habt ja wenigstens noch Ahnung und so. Aber das Groß vertritt eben die Meinung "sin eh alle gedopt, von daher alles scheiße". Und das is mir echt zu doof. Hauptsache die heilige Kuh "Fußball" und alle anderen Sportarten, in denen die Deutschen zur (erweiterten) Weltklasse zählen sind sauber...Na sichr ;)

      DonFilippo schrieb:

      cn313 dallo hat immer recht

    • _david schrieb:

      Das ist aber das, was den Radsport für viele Menschen zunehmend unattraktiv werden lässt. Und wer eine Sportart nicht im Elfenbeinturm betreiben, sondern damit Geld verdienen möchte, der kann sich nicht auf so einen Standpunkt zurückziehen. In Spanien und Italien möglicherweise schon, mag sein …


      Belgien und Niederlande nicht zu vergessen. Die jüngeren Franzosen interessieren sich sehr wenig für Radsport. Schauen aber lieber Rugby wo es praktisch gar keine Dopingtests gibt. Das massivste Negativimage herrscht wohl in Deutschland. Das liegt aber zum größten Teil daran, dass eine Ullrich Figur fehlt, die ganz nach vorne fahren kann. Dazu fand ich diesen Artikel aus der Berliner Zeitung recht interessant, auch wenn es nicht ein rein deutsches Phänomen ist.

      _david schrieb:

      Und trotz der Tatsache, dass der Radsport seit seinen frühen Jahren dopingaffin ist (Danke übrigens für die Informationen zum Thema Krieg + Sport!) ist der Anteil, den die Chemie am Erfolg einzelner Athleten hat, in den letzten 30–40 Jahren sehr stark angestiegen. Was z.B. ein Contador sowohl am Berg als auch im Zeitfahren zu leisten im Stande ist, erscheint mir absurd (v.a. wenn man bedenkt, dass die in der Presse herangezogenen Vergleichsgrößen natürlich auch systematisch gedopt sind/waren).


      Zum Thema Kriegsdroge Pervitin und Sport ist auch das hier höchst lesenswert. Zum Thema Doping und Fussball dieser hier auch sehr.
      In den letzten 30-40 Jahre lässt sich im Radsport vorallem ein Wechsel vom "Durchhalte"-Doping zum klaren Leistungsdoping beobachten. Über Contador und Doping müssen wir nicht streiten. Das Kürzel A.C. steht ja nicht umsonst auf der Fuentesliste. Contador fährt im Leistungsbereich, die nahe an den Epo Höchstzeiten von Mr.60% oder Pantani dran ist. Ein bald 38-Jähriger fährt aus Podium. Nibali und Pellizotti waren kurz vor der Tour offenbar bei Dottore Ferrari etc.

      _david schrieb:

      Im Übrigen habe ich mich weder gewundert noch aufgeregt, mir war es irgendwann einfach zu blöd geworden und ich habe die Konsequenzen daraus gezogen. Deshalb muss ich aber nicht mit der Meinung d’accord gehen, dass Di Luca trotz zweier positiver Cera-Proben frei zu sprechen sei.


      Ich kann es schon gut verstehen, wenn dir das zu blöd wird. Aber dann darf ich eben gar keinen Profi/TV-Sport schauen. So wirkt es für mich inkonsequent, wie auch bei ARD und ZDF, die keinen Radsport zeigen, aber sich gepflegt einen auf Biedermann und Steffen keulen.
    • _david schrieb:


      Ohne Doping gäbe es keinen Besten oder wie darf ich das verstehen?

      Genau so. Da der Mensch nicht mehr sonderlich stärker werden wird, ists nur logisch. Wäre ja langweilig fürs Publikum, wenn keine Weltrekorde u.v.m. fallen würden und somit muss nachgeholfen werden.

      Letztendlich gehts sowieso nur um $$$.

      Radsport find ich übrigens interessant bzw. bewundere ich die Jungs die Stelvio schneller mitm Rad bezwingen, als die Holländer mit ihren Wohnmobilen. Ich könnte das im Moment nicht.
      Knallhart, diese Radler.
      cn313 weiß es doch am besten.
    • Monaco_Basti schrieb:

      Früher haben sich die Leute sogar während dem Fahren das Zeug reingehauen, heute machen sies halt heimlich. Für mich persönlich ist das Dopping kein Problem, wenns jeder macht isses ja auch wieder irgendwie ausgeglichen ;)

      Hm weiß nich, das Problem beim Doping ist mMn nicht, dass einige Vorteile haben, da könnte man es ja einfach legalisieren, somit hätten alle die gleichen Chancen. Ich sehe das Hauptproblem eher darin, dass die Dopingmittel Medikamente sind, die echt harte Nebenwirkungen haben können, v.a. wenn schon im Jugendalter gedoped wird. Hab mal ne Reportage über Doping in der DDR gesehn. Viele, die damals gedoped wurden, können heute mit 40 Jahren nicht mehr laufen oder haben andere Behinderungen / körperliche Einschränkungen.
    • tifosi_257 schrieb:

      Monaco_Basti schrieb:

      Früher haben sich die Leute sogar während dem Fahren das Zeug reingehauen, heute machen sies halt heimlich. Für mich persönlich ist das Dopping kein Problem, wenns jeder macht isses ja auch wieder irgendwie ausgeglichen ;)

      Hm weiß nich, das Problem beim Doping ist mMn nicht, dass einige Vorteile haben, da könnte man es ja einfach legalisieren, somit hätten alle die gleichen Chancen. Ich sehe das Hauptproblem eher darin, dass die Dopingmittel Medikamente sind, die echt harte Nebenwirkungen haben können, v.a. wenn schon im Jugendalter gedoped wird. Hab mal ne Reportage über Doping in der DDR gesehn. Viele, die damals gedoped wurden, können heute mit 40 Jahren nicht mehr laufen oder haben andere Behinderungen / körperliche Einschränkungen.


      damit haste natürlich vollkommen recht, mir gings nur darum, dass alle leute immer rummeckern, dass die leistungen nicht auf natürliche art und weise zusammengekommen sind und deshalb eh der ganze radsport scheiße ist...
      "When life gives you lemons just shut up and eat your damn lemons"
    • Lupetto schrieb:

      Irr, danke. Hab ich nun komplett gelesen. Hammergeil, wenn man noch bedenkt, dass die Jungs den Mörderaufstieg auf der Strecke Richtung Bormio radln...unfassbar. Bei mir war ja Bormio der quasi Startpunkt und bin den Höllenabschnitt leider nur abwärts gefahren.

      Irgendwann will ich des selbst mitm Radl probiern. Muss ne geile Selbstüberwindung mit anschließendem, unbeschreiblichen Gefühl sein. :cool:
      cn313 weiß es doch am besten.