Miralem Pjani? (15)

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Wie ist ihr Leben in Rom?

- Das Klima ist gut, die Stadt ist schön, der Verein gut - dazu habe ich die italienische Sprache gelernt, sodass nun alles passt - es gefällt mir sehr gut. Italien ist ein großes und schönes Land, ich habe mich im Team schnell zurechtgefunden und wurde von meinen Teamkameraden sehr gut aufgenommen. Auch das Leben neben dem Fußballplatz ist sehr schön, ich habe auch schon einiges über die italienische Kultur erfahren. Ich bin froh diesen Schritt gemacht zu haben.

Wo leben Sie jetzt, wohl kaum noch im Hotel?

- Gott sei Dank, ich habe eine Wohnung gefunden. Ich hätte es nicht ausgehalten, eine so lange Zeit im Hotel zu leben. Bei meiner Ankunft in Rom lebte ich einen Monat im Hotel, was mir nicht einfach gefallen ist. Nun habe ich eine Wohnung außerhalb Roms gefunden, da es in der Stadt sehr voll ist -trotzdem habe ich nicht weit in die Stadt, zum Verein oder zum Meer, hier geht es mir gut.

Leben Sie alleine in Rom?

- Ich lebe alleine, aber meine Eltern kommen oft zu besuch. Bald werden wieder meine Mutter und mein Bruder kommen, mein Vater war letzte Woche hier. Es ist immer jemand hier, ob Familie oder Freunde, so bin ich nie alleine.

Ihr Leben könnte als Vorlage für einen Hollywood-Film dienen - Vom Flüchtling aus Bosnien zum Fußballstar. Was ist das für ein Gefühl?

- Es ist ein schönes Gefühl. Ich hätte nie gedacht, dass ich soweit kommen könnte, aber jetzt wo ich es bin, möchte ich noch weiter, noch besser werden, für noch größere Vereine spielen. Mein Traum Profi zu werden, hat sich erfüllt, aber jetzt wo ich es soweit geschafft habe und sehe, was mit Herzblut und harter Arbeit möglich ist, glaube ich, habe ich noch einen weiten Weg vor mir. Für noch größere Vereine zu spielen, bei Welt- und Europameisterschaften zu spielen..Es gibt noch vieles zu erreichen, aber alles ist nur mit großer Hingabe, Arbeit und Ehrgeiz möglich. Für das bin ich bereit zu kämpfen. Ich habe immer nur vom Fußball geträumt, aber ich habe mir nie zu träumen gewagt soweit zu kommen, dass meine Eltern auf mich Stolz sind, die Leute Bosniens auf mich Stolz sind, meine Karriere verfolgen und meine Spiele sehen. Das ist etwas besonderes. Natürlich versuche ich mit meinen Leistungen auf dem Platz den Menschen etwas zurückzugeben. Ich kann versprechen, dass ich immer alles geben.

Was ist Ihr absoluter Traumverein?

- Soetwas darf man in der Öffentlichkeit nicht sagen. Aber ich kann sagen, dass es mein Wunsch ist, bei einem Topclub zu spielen. Auf der Welt gibt es in etwa zehn Topvereine und ich werde alles geben, dieses Niveau zu erreichen.

Dürfen wir denn erfahren, um welches Land es sich bei Ihrem Traumverein handelt?

- Spanien. Der Spielstil des Teams ähnelt meinem, deswegen wäre Spanien meine erste Adresse. Aber auch England ist attraktiv und in Italien gibt es auch gute Vereine.

Fußballer sind bei Frauen immer sehr beliebt. Haben Sie eine Freundin?

- Habe ich nicht. Es wird immer viel über Fußballer und ihre Freundinnen geschrieben, aber ich habe noch nicht die Person gefunden, mit der ich mein Leben verbringen will. Und natürlich weiß man, dass ich möglichst eine Freundin aus Bosnien möchte.

Über Sie wird erzählt, dass sie ein sehr bescheidener, junger Mann sind, trotz dem vielen Geld welches sich um den Fußball dreht.

- Ich würde nicht sagen, dass ich mich seit meiner Zeit als Profi verändert habe. Manche verändern sich, aber ich könnte nicht sagen, dass wir solche in unserem Nationalteam hätten. Ich werde ich selbst bleiben, man kann schnell an die Spitze klettern, aber genau so schnell kann man wieder abstürzen, deswegen ist es immer am Besten normal zu bleiben, auf dem Boden. Ich möchte kein Angeber sein, vorallem gibt es dazu auch keinen Grund. Ich erledige meine Arbeit und versuche eine ehrliche Karriere zu machen.

Haben Sie einen Fußball-Vorbild?

- Zinedine Zidane. Ich habe ihn einmal gesehen, als ich noch in Frankreich war. Leider hatte ich damals nicht die Gelegenheit mit ihm zu sprechen.

Sie werden auch ''Kleiner Prinz'' genannt. Woher kommt dieser Spitzname?

- In Rom begannen Sie mit so zu nennen. Es ist ein schöner Spitzname, mir gefällt er.

Den Frauen gefällt ihr Image mit Bart. Hat sich jemand Ihr neues Erscheinungsbild ausgedacht?

- Ich habe keine Zeit mich zu rasieren. Nur ein Scherz. Manchmal lasse ich den Bart wachsen, manchmal rasiere ich mich. Aber mir gefällt es mehr mit Bart, das ist mein Stil und auch meine Mutter sagt, dass mir der Bart besser steht und dann höre ich doch lieber auf die Mutter. Wenn sie das sagt, kann es gar nicht falsch sein.

Hören Sie immer auf Ihre Mutter und Ihre Ratschläge?

- Meine Mutter Fatima ist mein Chef, auf wen sollte ich hören, wenn nicht auf sie?

Ihr schwerster Moment in der Karriere?

- Vielleicht diese Verletzung während meines ersten Jahres bei Lyon. Es fiel mir sehr schwer, immerhin war es das erste Mal, dass ich zwei, drei Monate abseits des Fußballplatzes verbringe und ich wusste nicht weiter.

Ihr schönster Augenblick der Karriere?

- Als ich das Tor gegen Real Madrid gemacht habe. Die Unterschrift bei Rom war eine große Sache, auch der erste Profivertrag mit Metz war super, ein großer Augenblick.

Stimmt es, dass Sie teure und schnelle Autos mögen?

- Es stimmt, dass ich Autos mag. Momentan fahre ich einen kleinen Mini, ich habe mir einen Ferrari bestellt und einen Maserati verkauft.

Waren Sie einmal unglücklich verliebt?

- Wie jeder andere, hatte auch ich unglückliche Erfahrungen in der Liebe. Wenn du verliebt bist und es funktioniert einfach nicht, geht es einem natürlich nicht gut. Aber das ist vergangen und ich hoffe, in der Zukunft mehr Glück in der Liebe zu haben.

Wer ist Ihr bester Freund in der Nationalmannschaft?

- Ich vestehe mich mit allen gut, ich bin viel mit Misimovic zusammen, so auch mit Dzeko, Vedad, Spahic und Ibricic...Wir sind sehr gut befreundet und fast immer zusammen.

In Luxemburg leben Miralems Eltern, sein jüngerer Bruder Mirza und seine Schwester Emina. Sein Vater war am Dienstag im Bilino polje.

- Meine Schwester ist verheiratet, mein jüngerer Bruder geht zur Schule, er lernt gut und möchte Arzt werden. Die Eltern passen gut auf ihn auf und unterstützen ihn so wie ich bei seinem Vorhaben. Es freut mich, dass er gut lernt - so der junge Fußballer.