Neuigkeiten aus der Vereinsführung und der Finanzwelt

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    • Neuigkeiten aus der Vereinsführung und der Finanzwelt

      Ich erlaube mir mal einen neuen Thread für dieses Thema zu eröffnen, da ich nie weiß wo ich derlei News unterbringen soll.

      Bei der letzten Vorstandssitzung im Dezember sind Richard D'Amore und Michael Ruane aus dem Vorstand ausgeschieden, sie bleiben aber zu gleichen Teilen wie vorher Teilhaber. Ihre Nachfolger im Vorstand sind Mark Pannes und Brian Klein, der eine rechte Hand, der andere Geschäftspartner im US-Soccer von James Pallotta. Es sticht heraus, dass Mark Pannes zugleich alle operativen Vollmachten von Tom DiBenedetto erhalten hat, der seinerseits faktisch nur mehr repräsentativer Präsident der Roma ist. Somit geht der Macht- und Einflussschwerpunkt eindeutig in Richtung James Pallotta, der finanzstärkste der Investoren, die die Roma übernommen haben. Offiziell heißt es dieser Schritt wäre von Anfang an geplant gewesen, inoffiziell spricht man geradezu von einem Staatsstreich gegen DiBenedetto (seine Leute - Ruane und D'Amore - raus und treue Pallotta-Leute - Pannes und Klein - rein). Experten sprechen aber durchwegs von einer positiven Entwicklung für den Verein.

      Von heute ist hingegen die Nachricht, dass Boston Celtics-Star Kevin Garnett bald Kleinaktionär und v.a. Botschafter der Roma in den States sein wird.
      Edit: Hatte ich schon erwähnt, dass Pallotta auch Teilhaber der Celtics ist? Deshalb wohl auch Garnett...
      ReEdit: Auch die NBA bestätigt
      UNICO GRANDE AMORE

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Der Libanese ()

    • Oh ja und dann kommt er als Vorstandsvorsitzender zu uns und bringt dann Jacoby Ellsbury, oder wer bei den Red Sox noch so rumeiert, gleich mit! Fussballsachverstand vom Feinsten. Ah: Pedro Martinez ist Free Agent. Könnte der wohl auch noch zu uns kommen im Winter. Brauchen wir noch nen 40jährigen Pitcher?! oder Zdeno Chara von den Bruins für die Abwehr? :D

      Aber einen auf "Botschafter" in den USA kann KG ja gerne machen. =)
      "They taught us in school that family is the most important thing, did you ever hear of someone left his poor parents to live with rich strangers?"

      - F. Totti
    • Im Rahmen der Kapitalerhöhung ende Jänner könnten sich auch die Besitzverhältnisse innerhalb der amerikanischen Investorengruppe verschieben. Pallotta könnte größerer Teilhaber werden und daraufhin auch das Präsidentenamt übernehmen oder es der aktuellen Nr.2 Joe Tacopina übergeben.

      Garnett soll nicht nur für den US-Markt Botschafter sein sondern für den asiatischen Markt, wo die NBA sehr beliebt ist.
      UNICO GRANDE AMORE
    • Heute gabs eine wichtige Aktionärsversammlung, bei der die lange erwartete Kapitalerhöhung von 80 Mio. € ratifiziert wurde. 50 Mio. sofort, d.h. in den nächsten Wochen/Monaten, der Rest innerhalb 2013, ausser es kommt so viel Knete rein, dass es den Rest nicht braucht :lol: . Un wer jetzt gleich nach Messi oder CR7 schreit sollte bedenken, dass dieses Geld v.a. die 30 Mio. Miesen der letzten Saison deckt, für den normalen Betrieb gebraucht wird und die entgangenen Gelder durch die Nicht-Teilnahme an der CL kompensiert. Nicht vorgesehen ist dieses Geld für das neue Stadion, das aus anderer Quelle finanziert werden soll.
      Klein und Pannes ersetzen jetzt offiziell Ruane und D'Amore im Vorstand, des Weiteren wurden ein paar Fragen einiger Aktionäre beantwortet, für uns war aber wenig interessantes dabei: Baldini hat höchstpersönlich die Verantwortung für den Ausgang der Affäre DDR übernommen; Fenucci hat erklärt, dass man sich bezüglich der Trikotfarben den historischen Farben annähern will, ein besonders wichtiges Thema für die Fans. Hier übrigens die originalen Roma-Farben.
      UNICO GRANDE AMORE
    • Der Libanese schrieb:

      Fenucci hat erklärt, dass man sich bezüglich der Trikotfarben den historischen Farben annähern will, ein besonders wichtiges Thema für die Fans. Hier übrigens die originalen Roma-Farben.
      danke wieder mal für die vielen hintergrundinfos, die du immer so fleißig recherchierst :beten: (hast wohl auch sonst keine arbeit :P )
      als ob wir momentan keine anderen sorgen hätten, als den rot/gelb-farbton unseres logos/trikots (auch wenn das die "echten" römer vielleciht etwas anders sehn)
      cmq vada a finì, grazie lo stesso
    • er romanista schrieb:

      Der Libanese schrieb:

      Fenucci hat erklärt, dass man sich bezüglich der Trikotfarben den historischen Farben annähern will, ein besonders wichtiges Thema für die Fans. Hier übrigens die originalen Roma-Farben.
      danke wieder mal für die vielen hintergrundinfos, die du immer so fleißig recherchierst :beten: (hast wohl auch sonst keine arbeit :P )
      als ob wir momentan keine anderen sorgen hätten, als den rot/gelb-farbton unseres logos/trikots (auch wenn das die "echten" römer vielleciht etwas anders sehn)
      Gerne. Für die Römer sind die Farben extrem wichtig, bei der Frage ging's v.a. darum, was man gegen die gefakte Merchandising-Ware unternehmen will. Eben den Fans entgegen kommen und an sie appellieren, nur offizielles Merchandising zu kaufen.
      UNICO GRANDE AMORE
    • Der Libanese schrieb:

      er romanista schrieb:

      Der Libanese schrieb:

      Fenucci hat erklärt, dass man sich bezüglich der Trikotfarben den historischen Farben annähern will, ein besonders wichtiges Thema für die Fans. Hier übrigens die originalen Roma-Farben.
      danke wieder mal für die vielen hintergrundinfos, die du immer so fleißig recherchierst :beten: (hast wohl auch sonst keine arbeit :P )
      als ob wir momentan keine anderen sorgen hätten, als den rot/gelb-farbton unseres logos/trikots (auch wenn das die "echten" römer vielleciht etwas anders sehn)
      Gerne. Für die Römer sind die Farben extrem wichtig, bei der Frage ging's v.a. darum, was man gegen die gefakte Merchandising-Ware unternehmen will. Eben den Fans entgegen kommen und an sie appellieren, nur offizielles Merchandising zu kaufen.
      jo gut, des bekommt man halt bei uns (Ö/D) net so mit, dass das mit den farben ein "problem" ist für die fans (ich persönlich weiß schon, dass unsere trikots net giallo ocra/rosso pompeiano sind, is mir aber auch wurscht :D ); im merchandising-bereich muss sowieso was getan werden, kappa ist zwar stylish, aber so wirklich funktioniert das halt auch net, hab ich so das gefühl :ratlos:
      cmq vada a finì, grazie lo stesso
    • Der Espresso-Journalist Gianfrancesco Turano hat ein Buch über die 10 wichtigsten Fussballpräsidenten Italiens der letzten Jahre geschrieben. Im Rahmen der Vorstellung des Buches hat Vocegiallorossa.it ein Interview mit dem Autor und einen Auszug aus dem Buch veröffentlicht. In meinen Augen ein sehr interessanter Artikel (übersetzt mit bescheidener Hilfe vom Google-Translator):

      "Zehn Porträts von einigen der einflussreichsten Präsidenten der Serie A, der wichtigsten Clubs. Ich wollte versuchen zu erzählen was hinter dem beliebtesten Sport der Italiener geschieht: die wirtschaftliche und geschäftliche Macht zwischen den Präsidenten und den Banken, den Parteien und der Finanz." Der Autor und Espresso-Journalist Gianfrancesco Turano erklärt Vocegiallorossa.it sein neues Buch "Fuori Gioco (wörtlich: ausserhalb des Spiels, übertragen: Abseits)", geschrieben um über "die verworrenen Netze, die außerhalb des Spiels, außerhalb des Fußballs sind", zu erzählen.

      Er entkernt die wichtigsten Figuren des italienischen Fußballs in den letzten Jahren von Cragnotti zu Tanzi, von Berlusconi zu Moratti, von De Laurentiis über Lotito, von Della Valle zu Zamparini. Konnte die Roma fehlen? Offensichtlich nicht: "Die Position von DiBenedetto ist besonders - so Turano weiter - er ist ein Außenseiter im italienischen Fußball. Es der einzige Ausländer in der Serie A, ist hier mit der amerikanischen Mentalität angekommen, sehr verschieden von der unsrigen. In Italien gibt es einen Friedhof der Insolvenzen. So ist die Geschichte des italienischen Fußballs: Ein großer Salon der Macht, den man manchmal aus Leidenschaft, am häufigsten aber für Prestige und diplomatische Immunität betritt.

      DiBenedetto wurde mit einem zweiseitigen Ansatz begrüßt: es gab diejenigen, die ihn als Retter der Roma sahen, aber auch diejenigen, die gar nicht glaubten, dass er existierte und an seiner wirtschaftlichen Substanz zweifelten, mit all den Kontroversen, wie zum Beispiel sein Flug von Boston nach Rom in der Economy Class.
      Es war ein schwieriger Anfang für ihn. Er musste mit einer Bank, nicht mit einer privaten Person verhandeln, aber in diesen ersten Monaten habe ich Zeichen des Bruchs mit der Vergangenheit gesehen.
      Ein Beispiel: Die geschenkten Karten an gewisse Persönlichkeiten für die Ehrentribüne. Baldini, nachdem er es in einer Pressekonferenz angekündigt hatte, hat dieses Phänomen wirklich abgeschafft und jetzt die Tribune ist ein wenig leerer. Offensichtlich sind die Amerikaner am Business interessiert, aber ich sehe Anzeichen für eine tiefe Veränderung. "

      Turano macht auch einen Exkurs über die Vergangenheit der Giallorossi: "Ciarrapico wurde von Andreotti zum Präsidenten der Roma gemacht. Um zu verstehen, wie viel dieser an Fußball interessiert war: er wollte Dino Zoff als Mittelstürmer verpflichten…
      Dann kam Sensi, der eine ganz andere Einstellung hatte. Sein Vater trug zu der Geburt des Campo Testaccio bei, der Sohn hat tolle Ergebnisse erreicht. Er musste sich jedoch an den Fussball jener Zeit anpassen, wo der AC Mailand von Berlusconi die Regeln diktierte, der sehr viel für Spieler ausgab. Wir waren in einer Phase des Deliriums vom wirtschaftlichen Standpunkt aus, als Crespo über 50 Millionen Euro kostete. Die Holding der Sensis wurde dann ausverkauft, das Team endete verschuldet."

      Ein Wort zum neuen Stadion: "Für die Amerikaner ist es eine Priorität, aber sie werden es nicht so bald umsetzen können. Wir sind in Italien, es wird einige Zeit dauern, und sie beginnen mit dieser Idee zu leben. Das Stadion-Problem wird ausführlich im Buch angesprochen. Es ist ein Phänomen, das ganz Italien betrifft. Nur Juventus Turin hat eines gebaut, die Geschichte ist sehr bizarr. Das Gesetz? Es ist eine verrückte Sache. Das einzige Gesetz, auf dem die rechten und linken Parteien im Einvernehmen waren, aber es ist noch nicht genehmigt worden. Warum? Ich sage nur, dass Lotito seine Hände im Spiel hat, aber im Buch wird alles erklärt. "

      Vocegiallorossa.it bietet hier einen Auszug aus dem Buch:

      Am 1. Februar 2011, gerade nachdem die Fans im Olimpico ein Banner gegen Angelucci aufgehängt haben, flüstert die PMS, das PR-Unternehmen der Angeluccigruppe, den Nachrichtenagenturen, dass Aabar, ein Staatsfonds von Abu Dhabi mit einer Beteiligung von 5 Prozent an Unicredit, daran interessiert sei die Roma zu erwerben und bereit sei, zwischen 150 und 180 Millionen Euro zu bieten. An der Börse beschert die Neuheit dem Roma-Titel ein Plus von 20 Prozent. Am nächsten Morgen kommt das offizielle Dementi der Araber und der Besuch der Börsenaufsicht in den Büros der PMS.

      Die Amerikaner benutzen die Taktik des Stop and Go: Sie wollen den besten Preis und sie profitieren von der Langsamkeit des Kontrahenten in der Diskussion von Verträgen. Von einer versprochenen und nicht eingehaltenen Ankündigung zur nächsten wird die Partei der Zweifler gestärkt und Kaufpreis fällt. Am 15. April, als die Verträge und Vereinbarungen zwischen den Aktionären unterzeichnet werden, stellt sich heraus, dass das US-Konsortium die Roma für nen Appel und'n Ei kauft. Kleinaktionäre, die die Aktie mit fast € 1,2 gekauft haben, erkennen, dass sie einen enormen Blindgänger besitzen, da der vom Gesetz für die Übernahme fixierte Preis etwa die Hälfte (0,67 Euro) ausmacht, eine Summe, die viel niedriger ist als der Durchschnitt der letzten zwölf Monate. Dann kommt noch der Zusammenbruch des Marktes dazu, um den endgültigen Schlag auf den Titel zu geben, der Kurs fällt auf etwa einen halben Euro. Der Besitz wandert nach Ferragosto 2011 offiziell in die Hände der Seilschaft von Di Benedetto. Schließlich, wenn wir die notwendigen Kapitalerhöhungen ausschließen um Insolvenz zu vermeiden, wurde die Roma beinahe ein Zwanzigstel des Angebotes von Kolotilin und Kerimov gezahlt.

      In seinem kurzen Statement nach der Unterzeichnung der Vereinbarung mit Unicredit, sagt Di Benedetto: "Es war kompliziert, aber ich habe nie gedacht, aufzugeben. Ich war entschlossen, alle Hindernisse zu überwinden." Er fügt hinzu: "Unser Ziel ist es mit Roma den gleichen Erfolg zu erzielen, den Berlusconi mit Milan erreicht hat." Also Hunderte von Millionen auszugeben? Nicht wirklich. "Mit dem Inkrafttreten der neuen Bestimmungen über das finanzielle Fairplay wird es immer wichtiger junge Spieler auszuwählen und es wird schwierig sein, die besten aus dem Ausland zu holen."

      Fussball als Kontrolle über das Gebiet
      Wie wird sich das Bostoner Quartett mit den Mechanismen des italienischen Fußballs und dem italienischen Machtgefüge arrangieren? Diese Partie muss erst noch gespielt werden. Das heikelste Problem ist das Stadion. Zu schreiben, wie getan worden ist, dass der Baulöwe Mike Ruane in das Roma-Geschäft eingetreten ist, um das neue Stadion zu bauen, möglicherweise nach amerikanischer Art - mit Restaurants und Einkaufszentren, ist reines Kabarett. In Rom zu bauen ist wie das Öffnen eines Mafia-Clans in Palermo. Man muss eine Menge reizbarer und rachsüchtiger Leute um Erlaubnis bitten. Mit guten Freunden in Washington oder zweitausend Häuser zum Verkauf in Fort Myers in Florida ist es nicht getan. Man braucht einen guten Draht zu Regierungsbehörden, Vereinbarungen mit lokalen Immobilienhaien und viel Vertrauen in die Absegnung des parteiübergreifenden Gesetzentwurfes für den erleichterten Stadionbau, der seit fast vier Jahren im Parlament festsitzt und den Berlusconis Regierung wieder einmal verschoben hat. Sobald er in Rom als Präsident ankommen war, hat Di Benedetto die "Runde der sieben Kirchen" gestartet. Er traf sich mit Gianni Alemanno (Bürgermeister), Nicola Zingaretti (Präsident der Provinz Rom), Renata Polverini (Präsidentin der Region Latium). Dann alle Immobilienhaie, die etwas zählen und ihren finanziellen Mentor - Giampietro Nattino von der FINNAT-Bank, laizistisches Mitglied des vatikanischen Wirtschaftsministeriums.

      UNICO GRANDE AMORE
    • Danke Libanese, hochinteressant!

      Es ist sehr schade und absolut unverständlich wieso Vereine regelrecht daran gehindert werden neue Stadien hinzustellen wenn doch das ganze für alle Beteiligten profitabel sein würde.

      Deloitte hat diese Woche seine jährliche Fussball-Einkommens-Analyse veröffentlicht und wie man sieht hinkt die Serie A gewaltigst den Grossen hinterher. Schaut euch mal die Zuschauereinnahmen an, das sind Welten. Welten die mit neuen Stadien zumindest angeglichen werden könnten, aber nein, lieber die Reformpläne in den Schubladen vergammeln lassen und fahrlässig zuschauen wie andere immer mehr davonziehen.
      Auch in Hinsicht auf das Financial Fair Play dass demnächst in Kraft tritt, wird allein durch die schwachen Zuschauereinnahmen ein richtig grosses Stück im Vergleich zu den anderen fehlen, die dann weiterhin alle Super-Duper-Topspieler mit viel grösseren Gehältern anlocken und binden können. Schade.