FFP (Financial Fair Play)

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    • FFP (Financial Fair Play)

      Fußball: Medien: UEFA bestraft Manchester und Paris hart

      Die UEFA hat ihre Ankündigungen offenbar wahrgemacht und wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay hart durchgegriffen.
      Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat ihre Ankündigungen offenbar wahrgemacht und wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay hart durchgegriffen. Laut übereinstimmenden englischen Medienberichten hat die UEFA die beiden Scheich-Klubs Manchester City und Paris St. Germain mit einer Rekordstrafe von etwa 60 Millionen Euro belegt. Die Vereine dürften zudem in der kommenden Saison weniger als die eigentlich üblichen 25 Spieler für die Champions League melden und müssten eine Gehaltsobergrenze einhalten.

      Wie die BBC berichtet, könnten die Vereine den von der zuständigen Untersuchungskommission der Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK) verschickten Vergleichen bis Freitag zustimmen. Nach Informationen des Telegraph sollen sich die Citizens aber als einziger von neun betroffenen Klubs weigern, die Strafe zu akzeptieren. Dass kein deutscher Klub betroffen ist, gilt als sicher.

      Sollte Manchester die Frist verstreichen lassen, würde die Untersuchungskammer des FKKK den Fall an die rechtsprechende Kammer weiterleiten. Sollte diese nach einer erneuten Untersuchung zu den gleichen Ergebnissen kommen, werden entsprechende (höhere) Strafen ausgesprochen.

      handelsblatt.com
    • Rohrkrepierer Financial Fairplay


      München - Karl-Heinz Rummenigge startete erst vor wenigen Tagen einen letzten, verzweifelten Versuch.

      Am Montag vergangener Woche redete der Vorsitzende der Europäischen Klub-Vereinigung ECA seinen Kollegen ins Gewissen.

      "Wir sollten nicht meinen, dass die Finanzen in Ordnung sind", sagte der Vorstandschef des FC Bayern in Genf, "ich fordere die Vereine auf, sich an die Richtlinien zu halten."

      Es gehe um die Zukunft des Fußballs, mahnte Rummenigge. Doch er wusste: Bei einigen Zuhörern würden seine Worte ungehört verhallen.

      Die Europäische Fußball-Union (UEFA) verkauft das Financial Fairplay, auf das sich Rummenigge bezog, als Erfolg.

      Vereine wie Paris St. Germain oder Manchester City, das am Mittwoch (ab 20.15 Uhr LIVE auf SPORT1.fm, auf SPORT1 im TV beim Bitburger Fantalk LIVE und im LIVE-TICKER) erster Gegner von Rummenigges Bayern in der Champions League ist, lachen über die Regelhüter.

      Trotz auf den ersten Blick harter Sanktionen. (DATENCENTER: Der Spielplan der Champions League)

      Paris und City wurden wegen ihrer Verstöße gegen das Financial Fairplay im Mai jeweils zu einer Geldstrafe von 60 Millionen Euro verurteilt - eine Summe, die die Scheich-Klubs aus der Portokasse bezahlen.


      Wenger winkt bloß ab
      Teammanager Arsene Wenger vom FC Arsenal hält deshalb nicht viel vom Financial Fairplay.

      "Es gibt clevere Leute, die dir helfen, das zu umgehen. Und das tun sie sehr gut", sagte er im August über das Gebaren von PSG und City.

      Die UEFA mag den früheren Champions-League-Sieger Roter Stern Belgrad aus dem Europacup ausgeschlossen haben, traue sich an die großen Fische aber nicht heran, meinte er.

      Außerdem glauben Juristen, das Financial Fairplay verstoße gegen EU-Recht und würde einer Klage aus Paris oder Manchester kaum standhalten.


      UEFA: Financial Fairplay Erfolgsmodell
      Die UEFA sieht ihr sportpolitisches Prestigeobjekt dennoch als Erfolgsmodell.

      "Das Financial Fairplay hat gegriffen, die Zahlen geben uns recht", sagte Generalsekretär Gianni Infantino in der WDR-Sendung "sportinside" am Montag.

      Wenn es darauf ankäme, würden die Kontrolleure nicht davor zurückschrecken, auch einem Großklub die Rote Karte zu zeigen.

      Überhaupt könnten die finanzstärksten Vereine "nur bis zu einem gewissen Betrag" in Transfers investieren, sagte Infantino.


      Trickserei bei Jugendarbeit
      Lediglich in Infrastruktur und Jugendarbeit könnten die Förderer so viel Geld stecken, wie sie wollten.

      Und genau über diesen Umweg umgehen Klubs die Regeln.

      City-Sponsor Etihad etwa zahlte geschätzte 350 Millionen Euro für die Namensrechte am Stadion für zehn Jahre.

      Ist das ein "marktüblicher Preis", wie es die UEFA vorschreibt?

      PSG-Finanzmodell "atypisch"
      Der FC Bayern etwa kassierte von der Allianz 2006 für 15 Jahre nur schlappe 90 Millionen Euro.

      PSG wird von der Tourismusbehörde Katars mit 200 Millionen Euro pro Jahr alimentiert - Schulden hat der Klub deshalb keine (mehr).

      UEFA-Präsident Michel Platini äußerte zu dem Deal lediglich, er sei "unsicher", ob dieser regelkonform ist, Paris' Finanzmodell sei eben "atypisch".

      PSG verlachte die UEFA prompt, als es den Brasilianer David Luiz wenige Tage nach Verkündung der Strafe mit 50 Millionen Euro Ablöse zum teuersten Abwehrspieler der Geschichte machte.


      Immerhin: Transfervolumen beschränkt
      Völlig kalt lassen die Sanktionen der UEFA aber auch die Scheichklubs nicht.

      Zwar können diese 40 der 60 Millionen Euro Strafe zurückerhalten, wenn sie sich an die Auflagen halten.

      Diese beschränken allerdings auch das Transfervolumen des Duos.

      City investierte deshalb im Sommer vergleichsweise bescheidene 65,5 Millionen Euro (bei Einnahmen von 33,5 Mio.).


      Di Marias Wechsel scheitert
      Paris wiederum musste von einer Verpflichtung von Argentiniens Star Angel Di Maria Abstand nehmen.

      Der ging zu Manchester United, das in dieser Saison nicht im Europacup spielt und deshalb im Moment nicht den UEFA-Regeln unterliegt.

      Prompt gab United unglaubliche 193,5 Millionen Euro für neue Spieler aus.

      Paris, das am Mittwoch bei Ajax Amsterdam antritt, und City dürfen wegen ihrer Vergehen überdies nur 21 statt 25 Spieler melden.


      Noch ein Schlupfloch
      Doch auch hier gibt es ein Schlupfloch: Anders als alle anderen Mannschaften müssen Paris und City nur fünf (statt acht) selbst ausgebildete Profis aufbieten.

      Der Sportökonom Henning Vöpel hält das Financial Fairplay deshalb für "tot".

      PSG-Präsident Nasser Al Khelaifi formuliert es so: "Niemand wird uns stoppen! Wir werden weiter investieren."

      :ablach: Eigene Regeln für Reiche!
    • Noch ein Schlupfloch
      Doch auch hier gibt es ein Schlupfloch: Anders als alle anderen Mannschaften müssen Paris und City nur fünf (statt acht) selbst ausgebildete Profis aufbieten.

      Wie lächerlich ist das eigentlich? Grad die Kaderreduzierung hätte denen richtig weh tun können, wenn die Homegrown-Regel bei den 8 Spielern bleibt.
    • Roma, Pool, Inter und 4 andere werden von der UEFA näher geprüft wegen break-even-Defizite 2012 und 2013. Unterlagen müssen nachgereicht werden, sollte theoretisch alles keine Tragik (für uns) werden.

      Für alle, die mit FFP genauso wenig anfangen können wie meine Vorposter, ein gut erklärter Artikel, lesen, denken, verstehen, gegebenenfalls nochmals lesen. Gerade der letzte Absatz enthält viel Wahrheit, warum das System auf lange Sicht greifen könnte:
      espnfc.com/uefa-champions-leag…poolmonacoroma-and-others
    • Bernd Stromberg schrieb:

      Also könnte es in 1-2 Jahren ManU in den Popo kneifen?

      so ists, wobei die ja immer eine der umsatzstärksten waren, laut deloitte ein jahresumsatz 2013 von 424 mio € - ich hab immer noch nicht ganz geschnallt, worauf sich die break-even-kontrolle stützt, teilbereiche, gesamtumsatz oder wirklichn ur transfer (as es ja eigentlich nicht sein kann)
    • funky schrieb:

      Unterlagen müssen nachgereicht werden, sollte theoretisch alles keine Tragik (für uns) werden.

      asroma.it/en/news/club_statement_september_25/
      Sollte keine Probleme geben.

      funky schrieb:


      Für alle, die mit FFP genauso wenig anfangen können wie meine Vorposter, ein gut erklärter Artikel, lesen, denken, verstehen, gegebenenfalls nochmals lesen. Gerade der letzte Absatz enthält viel Wahrheit, warum das System auf lange Sicht greifen könnte:
      espnfc.com/uefa-champions-leag…poolmonacoroma-and-others

      Ich finds nicht prinzipiell schlecht, denke auch, dass es was bringt, aber ich würd die ganze Sache halt noch härter gestalten, damit auch Vereine wie PSG größere Probleme bekommen (wobei der geplatzte Di Maria Deal eh schon zeigt, dass auch die nicht mehr tun können, was sie wollen). Die Frage ist halt, ob sich das ganze überhaupt mit EU-Recht vereinen ließe, wenn ein Verein mal dagegen klagt.

      funky schrieb:

      Bernd Stromberg schrieb:

      Also könnte es in 1-2 Jahren ManU in den Popo kneifen?

      so ists, wobei die ja immer eine der umsatzstärksten waren, laut deloitte ein jahresumsatz 2013 von 424 mio € - ich hab immer noch nicht ganz geschnallt, worauf sich die break-even-kontrolle stützt, teilbereiche, gesamtumsatz oder wirklichn ur transfer (as es ja eigentlich nicht sein kann)

      Kann mir auch nur schwer vorstellen, dass es da nur um die Transfers geht. Und United gehört halt nicht nur jedes Jahr zu den umsatzstärksten Vereinen sondern hat ja auch noch vor Kurzem den Mega-Deal mit Adidas abgeschlossen.

      Zum Artikel noch mal:
      Ultimately, the vast majority of clubs are owned by very rich guys. And very rich guys don't like losing money if they can avoid it.

      Das find ich dann doch etwas zu kurz gedacht. Mag vielleicht bei der Roma so sein, dass die Eigentümer Profit aus dem Verein schlagen wollen, aber für Leute wie Abramovich ist es ganz einfach ein Hobby, das Geld kostet. Der kauft sich ja auch eine Yacht, obwohl die keinen Gewinn bringt und Folgekosten hat, ganz einfach, weil er Spaß dran hat. ;)
    • Die faulen Tricks von PSG, um das Financial Fairplay zu umgehen

      222 Millionen Euro für Neymar, 180 Millionen Euro plus Bonuszahlungen für Kylian Mbappé: Paris St-Germain wirft mit Geld um sich wie Dagobert Duck. Das könnte für den Klub noch Konsequenzen haben.

      Nasser Al-Khelaifi ist der Präsident des französischen Topklubs Paris St-Germain. Und er ist ein Mann, der schon bemerkenswerte Aussagen zum Financial Fairplay der UEFA machte. «Unfair» sei dieses, «nicht gut für den Fussball», sagte der Katarer im Jahr 2014. Und als sein Klub unlängst Neymar vom FC Barcelona für die Weltrekord-Ablöse von 222 Millionen Euro verpflichtet hatte, meinte Al-Khelaifi bei der Vorstellung des Spielers salopp, um das Financial Fairplay müsse man sich keine Sorgen machen: «Wir werden sehr transparent sein.» Dem Reporter, der sich danach erkundigte, gab Al-Khelaifi den Ratschlag: «Wenn es Sie belastet, gehen Sie einen Kaffee trinken und seien Sie unbesorgt.»

      Mit dem Financial Fairplay versucht der europäische Fussballverband UEFA in erster Linie, die Verschuldung der Klubs aufzuhalten. Es soll verhindert werden, dass ein Team zu stark von einzelnen Geldgebern abhängt und dann bei einem allfälligen Rückzug des Mäzens oder Sponsors pleite geht. Über drei Jahre gesehen darf deshalb nicht mehr Geld ausgegeben als eingenommen werden (eine Differenz von maximal 45 Millionen Euro darf ausgeglichen werden).

      Die Idee des Financial Fairplay mag gut sein. Ihre Umsetzung hingegen scheint mangelhaft. Denn was beim Inkrafttreten 2013 vielleicht gar niemand so auf der Rechnung hatte, war der sprunghafte Anstieg der Transfersummen in diesem Jahr. Ablösen von 30, 40 oder 50 Millionen Euro für sehr gute, aber nicht überragend Fussballer, sind schon fast zur Regel geworden.

      Man gewöhnt sich sehr rasch an diese Fantasiesummen. Dass der 20-jährige Ousmane Dembélé nach bloss einer starken Saison bei Borussia Dortmund für bis zu 147 Millionen Euro nach Barcelona wechselte, wurde schon mit einer gewissen Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen.

      Neymar Millionen überwiesen, damit er seine Ablöse selber bezahlen konnte
      Das Geschäft ist aus den Fugen gehoben worden. Von schwerreichen Klubbesitzern, denen Geld offenbar fast keine Rolle spielt. Ihnen geht es nicht darum, eine schwarze Null zu schreiben, damit ihr Verein auch in der nächsten Saison noch existieren kann. Sie wollen Erfolg und sie wollen ihn um jeden Preis.

      An vorderster Front: Paris St-Germain, das die Champions League gewinnen will. Als PSG vor drei Jahren (wie Manchester City, das Scheichs aus Abu Dhabi gehört) wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay zu einer Busse in der Höhe von 60 Millionen Euro verurteilt wurde, blieb Al-Khelaifi gelassen. «Unser Ziel, einen der besten und wettbewerbsfähigsten Vereine im europäischen Fussball aufzubauen, wird durch diese Massnahmen nicht untergraben», sagte er.

      Er signalisierte damals, was die Pariser auch jetzt tun: Dass sie bloss mit den Schultern zucken, wenn Ungemach seitens des Verbands droht. Denn was sie in diesem Sommer machen, ist eine dreiste Umgehung der Regularien. Der Neymar-Transfer lief so ab: Katar überwies dem Spieler seine Ablösesumme und deklarierte es so, dass Neymar das Geld für seine Rolle als Botschafter der WM 2022 erhalte. Mit dem Geld kaufte sich Neymar dann aus seinem Vertrag frei und wechselte zu PSG. Die UEFA untersucht diesen Transfer.

      Mbappé und der Trick mit der Ausleihe
      Und der zweite Monster-Transfer, das Supertalent Kylian Mbappé, 18 Jahre jung, soll von der AS Monaco in die Hauptstadt wechseln. Nicht fix, sondern zunächst nur leihweise. Die Transfersumme von 180 Millionen Euro plus Bonuszahlungen will PSG erst im nächsten Sommer überweisen, um nicht gegen das Financial Fairplay zu verstossen.

      Die UEFA dürfte auch diesen Deal kritisch anschauen und ihn gegebenenfalls sanktionieren. Aber über Geldbussen lachen sie nur in der Chefetage von Paris St-Germain. Ein Punkteabzug ist die einzige Bestrafung, die bei einem massiven Verstoss gegen das Financial Fairplay wirklich schmerzt. Ansonsten nimmt die Trickserei kein Ende.
      “La Roma non si discute, si ama!“

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dome ()