Arbeitsloser hungert sich auf Hochsitz zu Tode

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    • Arbeitsloser hungert sich auf Hochsitz zu Tode

      Arbeitsloser hungert sich auf Hochsitz zu Tode
      Es war ein grausiger Fund, den zwei Jagdpächter am Freitag im Solling (Weserbergland) machten. Bei Reparaturarbeiten an einem Hochsitz in der Nähe des niedersächsischen Ortes Uslar entdeckten sie eine bereits mumifizierte Leiche. Der 58-jährige Mann aus Hannover war offenbar verhungert und lag wahrscheinlich schon seit Dezember tot dort oben. Wirklich grausig erscheinen aber vor allem die Umstände seines Hungertodes: Der Arbeitslose war vermutlich verzweifelt, hungerte sich bewusst zu Tode. Seinen Leidensweg hielt er in einem Tagebuch fest.

      Die Jagdpächter fanden den stark abgemagerten Mann auf einer Schaumstoffmatratze liegend. Neben ihm lagen eine Art Tagebuch, DIN A 5 mit dunkelblauem Plastikeinband, und eine rucksackähnliche Tasche. Die Tagebucheintragungen legen nahe, dass der Mann nicht mehr weiterleben wollte. Nach einem Bericht der „Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen“ (Dienstagausgabe) hat sich der Hannoveraner mit Absicht zu Tode gehungert. Die Polizei wollte zu dem Fall am Dienstag keine näheren Angaben machen, geht aber von einem Selbstmord aus und bestätigte die Details aus dem Zeitungsbericht.

      Demnach soll der Mann im Spätherbst mit seinem Fahrrad in den Solling gefahren sein. Er war früher im Außendienst tätig, kannte deswegen das Gebiet, das eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete und höchsten Mittelgebirge in Norddeutschland ist, wohl auch gut. Doch schon seit einiger Zeit war der Mann arbeitslos. Seit Oktober vergangenen Jahres bekam er offenbar auch kein Arbeitslosengeld mehr. Seine Ehe war in die Brüche gegangen. Auch seine Tochter hatte sich von ihm losgesagt. Aus lauter Verzweiflung hatte sich der 58-Jährige dann wohl einfach auf sein Fahrrad gesetzt und war losgefahren.

      In seinem Waldversteck dokumentierte er laut Zeitung schließlich akribisch sein Dahinsiechen. Er schreibt von 24 Tagen ohne Essen. Er habe Schmerzen. Nur ab und zu trank er ein wenig Wasser. Einmal sei er beinahe entdeckt worden: Ein kleines Mädchen wollte den Hochsitz hochklettern. Im letzten Moment wurde sie allerdings noch von ihrem Vater zurückgehalten.

      Der letzte Eintrag in dem kleinen Büchlein datiert dem Zeitungsbericht zufolge vom 13. Dezember. Darin heißt es: „Nach meinem Tode ist das Heft an meine Tochter (...) zu übergeben.“ Die Polizei will diesem Wunsch nun nachkommen. Schließlich sei das Tagebuch eine Art Nachlass, sagte ein Sprecher.

      Quelle: Mittelbayerische Zeitung vom 12.02.2008
      "OVUNQUE TU SARAI......"
      S.P.Q.R.

    • Oh man, der arme Kerl. Bei ihm ging aber auch alles schief was schief gehen konnte... fast nachvollziehbar.
      Aber sich auf diese Art umzubringen ist wirklich krass.
      Frag mich wieso er qualvoll sterben wollte, es gibt ja durchaus angenehmere Arten.